Unsere Reise führte uns über viele Länder, das Wetter war oft gegen uns,
doch noch viel schlimmer war die Ungewissheit mit dem Coronavirus.
Niemand konnte uns sicher sagen, ob und wie wir einreisen dürfen.

Auf unserer Fahrt durch Finnland haben wir einiges erlebt. Als wir bei
Marco waren, haben wir uns zwei Kondome, eh Entschuldigung zwei Regenkombis zugelegt. Ich muss sagen, hier im Norden ist zwar alles etwas teurer, doch dieser Regenschutz war mir richtig was wert. Dann sind wir aufgebrochen. Vom Santa Claus erst in Richtung Osten, dann Norden. Die
Kiste hatte immer wieder Probleme gemacht.
Im 5. Teil unseres Reiseberichtes haben wir dann abends das Motorrad teilzerlegt, den Fehler gesucht und irgendwie wohl etwas so verschoben, dass die KTM 690 Enduro nachher gelaufen ist. Mit viel Glück haben wir diese Holzfäller - oder Renntierzüchterhütte im Wald gefunden. Dank
meines handwerklichen Geschicks war die Tür gleich offen und wir sind eingezogen. Mit allem was wir dabei hatten. Hier ist ein Ofen hat Jörg gerufen. Die Holzreserven sahen vielversprechend aus. Doch wir haben sie stark dezimiert. Dafür mussten wir in dieser Nacht wieder mal schwitzen.
Das Bier auf dem Tisch haben wir dem Besitzer als Dankeschön dort gelassen.
Unser Ziel am nächsten Morgen war nur, schnell an die Grenze zu kommen.
Wir waren ganz aufgeregt, man hat einiges über die Grenze zu Norwegen gehört, aber da war eigentlich nichts Gutes dabei.
An der Grenze angekommen, war die Aufregung maximal. Wir fuhren ganz, ganz langsam über den Grenzweg und verhielten uns absolut unauffällig. An der ersten Tankstelle wurden die Reisetanks der KTM´s aufgefüllt. Hier fragten wir vorsichtshalber mal nach neuen Reifen. Doch der Tankwärter
machte uns gar keine Hoffnung. Er teilte uns mit, dass auf dem alten Postweg nichts zu finden sein wird. Also wenn wir jetzt keine Reifen haben, dann wird es bis zum Nordkap schwierig. What a Fuck. Was nun? - war da die Frage. Doch am Schluss erzählte er uns noch von einem
Quadhändler, dessen Sohn privat Motocross fährt. Nach kurzem Bitten nahm er den Kontakt zum Quaddealer auf. Dieser empfing uns wenige Minuten später und gab uns zwei gebrauchte Metzeler Sixdays Extrem mit. Jetzt waren wir auf dieser Seite wieder etwas save.
Ab ging es auf die Poststraße, atemberaubend wie man sich hier fühlt. Es ist die Einsamkeit und die erschlagende Natur, die einem die Luft nimmt. Einfach ganz was anderes als man sonst sieht. Und noch so viel anders als das, was wir auf unserem Weg gesehen haben. Mitten in der Einsamkeit
kann man die Steine erkennen, die den Besitzern der teilweise verlassenen Häuser bei Schnee als Orientierung dienen. Über den Postweg geht es direkt nach Alta. Hier wird der Tank wieder befüllt und schnell etwas Nahrung aufgenommen, wir wollen ja schließlich schnell unser Zwischenziel Nordkap erreichen. Der Weg führt jetzt über Teerstraßen auf einer Hochebene durch teileweise dicht besiedeltes Gebiet, das sich mit absoluter Einsamkeit abwechselt. Wobei die Einsamkeit mit großem Abstand überwiegt.
Einen Zwischenstopp haben wir dann noch in einem Hotel, das ausnahmsweise geöffnet hatte, gemacht. Das Hotel sah aus wie die DDR 1987, es war sauber und warm, das war hier die Prämisse. Am nächsten Morgen war es wieder regnerisch, doch das waren wir ja schon über Tage
gewöhnt. Irgendwie hätte uns das kalte Nass ja gefehlt. Wir starteten schon bei Sonnenaufgang zum Kap, heute werden wir unseren großen Traum erfüllen, dachte ich mir. Der Weg zu Nordkap war länger als gedacht und ab hier nochmal viel einsamer als ich mir das je vorstellen konnte. Wir
fuhren stetig am Meer entlang. Der Wind zog uns teilweise fast vom Motorrad und die Tunnel waren endlos lange. Als wir an demKassenhäuschen vorbeigerauscht sind war das Gefühl dafür doppelt so berauschend. Einfach nur geil, hier zu stehen.
Aber seht selbst…..

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